Tradition Württembergische Ulanen
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  Ulanen-Regiment König Karl (1. Württ.) Nr. 19

Das am 12. Juni 1683 unter Herzog Friedrich Karl neu errichtete Reiterregiment, eingeteilt in sechs Kompanien, erhielt nach seinem ersten Kommandeur den Namen "Schwäbisches Kreisregiment zu Pferd von Höhnstett".

Das Regiment wurde sogleich gegen die Türken vor Wien in Marsch gesetzt. Den Stamm des Regiments bildete des Herzogs Eberhard III. Leibwache zu Pferd bestehend aus 75 Mann.


Das 1. Reiter-Regiment um das Jahr 1830

Das Regiment trug folgende Namen:

Ab Stiftungstag 25. August 1683
Schwäbisches Kreis-Regiment zu Pferd von Höhnstettt
ab 1691
Schwäbisches Kreisregiment zu Pferd Erbprinz von Württemberg
ab 1731
Kreis-Dragonerregiment
ab 1775
Grenadiere à cheval von Phull
ab 1788
Grenadiere à cheval von Harling
ab 1798
4. bis 6. Kompanie „Chevauxlegers“
ab 1802
Regiment Chevauxlegers
ab 1807
Regiment Herzog Heinrich
ab 1811
Chevauxlegers-Regiment Nr. 1
ab 1813
Chevauxlegers-Regiment Nr. 1 Prinz Adam
ab 1813
Leib-Kavallerie-Regiment Nr. 1
ab dem 31. März 1817
1. Reiter-Regiment
ab dem 19. Dezember 1864
1. Reiter-Regiment König Karl
ab dem 2. Oktober 1871
1. Ulanen-Regiment König Karl
ab dem 18. Dezember 1871
1. Württembergisches Ulanen-Regiment König Karl Nr. 19
ab dem 14. Dezember 1874
Ulanen-Regiment König Karl (1. Württ.) Nr. 19

  Besondere Ereignisse (Auszüge)

Am 30. Oktober 1816 verstarb König Friedrich von Württemberg. Sein Sohn Wilhelm I folgt ihm auf den Thron.

Am 1. Mai 1817 erhält das Regiment die Lanze.

1817/18: Einführung einer neuen Uniform, der so genanten "Kuttka" (einem bis ans das Knie reichender Rock).

Im Jahre 1844 trat eine Uniformänderung in Kraft. Das 1820 eingeführte zweireihige Kolletts weicht dem einreihigen Kollett mit Tschako (Käppis französischem Muster).

Im August 1849 wird ein Waffenrock eingeführt.

19.12.1864: König Karl erklärt sich zum Chef des Regiments.

1866: Einführung einer neuen Uniform, eines dunkelblauen zweireihigen Waffenrocks mit Schulterwulst (österreichisches Muster) mit leichter Dienstmütze. Spiegel am Kragen rot.

1866: Feldzug Württembergs an Seite Sachsen, Bayerns und Österreich gegen den Norddeutschen Bund (Preußen)

1869 erhielt die württembergische Kavallerie den Helm nach preußischem Muster.

19. Juli 1870: Übergabe der französischen Kriegserklärung an Preußen. Württemberg nimmt an der Seite Preußens am Krieg teil.

28.06./1.07.1871: Bildung der 5. Eskadron aus der während des Feldzugs 1870/71 errichteten Depoteskadron.

Am 2.12.1874 wurde die Standarte des Regiments durch das Eiserne Kreuz ausgezeichnet.

Am 6. Oktober 1891 starb König Karl, ihm folgt König Wilhelm II auf dem württembergischen Thron.

23.12.1891: König Wilhelm II erklärt sich zum Chef des Regiments und bestimmt, dass das Regiment die bisherige Bezeichnung weiter zu führen hat.

25.07.1894: Verlegungsbefehl nach Ulm - das Regiment verlässt schon am 23. Juli morgens zwischen 6 und 7 Uhr die (alte) Reiter-Kaserne in Stuttgart und verlegt nach Ulm und Ulm-Wiblingen

30.11.1895: Verleihung der Kriegsdenkmünze 1870/71. Der Fahne des Regiments sind folgende Gefechtsspangen verliehen worden: WÖRTH, SEDAN; PARIS, MONT MESLY, VILLIERS (2. Decbr. 1870).

11.04.1908: Feier des 225-jährigen Bestehens des Regiments in Ulm.

25.02.1914: Herzog Philipp von Württemberg wird 2. Chef des Regiments in Ulm.

30.09.1919: Auflösung des Regiments

  Ausrücken einer Eskadron aus der Zeughauskaserne in Ulm zur Königsparade im Jahre 1908

  Die Standarten/Feldzeichen des Regiments
31.03.1817: Verleihung von vier (für jede der vier Schwadronen) gelben Standarten mit königlichen Wappen und Namenszug.

Am 10. Mai 1817 befahl König Wilhelm I, dass jedes Regiment an Stelle der vier Standarten nur noch eine zu führen hat.

04.01.1818: Verleihung des Feldzeichens.

03.09.1851: Verleihung der rotseidenen Standarte. Vorderseite das königliche Wappen, Rückseite der königliche Namenszug. Fransen "zitronengelb". Diese Standarte war bis zur Auflösung des Regiments in Gebrauch!

05.03.1883: Verleihung Säkular-Standartenbänder zum 200-jährigen Bestehen des Regiments.

01.01.1900: Verleihung der Fahnenbanderole mit den Säkularspangen zur Jahrhundertwende 1900 durch unmittelbares Königliches Dekret zum 1. Januar 1900.

17.03.1935: Standarte erhält Fahnenband des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer 1914/18 (gestiftet am 13. Juli 1934).

  Feldzüge, Schlachten, Gefechte
1683-1688: Feldzüge gegen die Türken

1688-1697: Feldzüge gegen die Franzosen. Hier beginnend am 23.12.1688 mit der Vertreibung der Franzosen aus Stuttgart.

1701-1717: Spanischer Erbfolgekrieg

1733-1734: gegen Frankreich

1757-1761: gegen Preußen

1793-1796: gegen Frankreich

1799-1800: gegen Frankreich

1805: gegen Österreich

1812: gegen Russland

1813: gegen die Verbündetenl, u.a. Schlacht bei Leipzig (16.-18. Oktober)

1848: Ausmarsch nach Baden

1866: gegen Preußen, hier Teilnahme am Gefecht bei Tauberbischofsheim (24. Juli)

1870/1871: gegen Frankreich. 06.08. 1870 Schlacht bei Wörth; 31.08.1870 Gefecht bei Flize; 1.09.1870 Schlacht bei Sedan; 19.09.1870 bis 28.01.1871 Einschließung und Belagerung von Paris; 30.11.1870 Gefecht bei Mont Mesly; 2.12.1870 zweite Schlacht bei Villiers.

1. Weltkrieg:
1.08.1914 erster Mobilmachungstag, Grenzschutz bei Diedenhofen;
22.-27.08.1914 Schlacht bei Longwy und am L`Othein-Abschnitt;
28.08.-1.09.1914 Schlacht um die Maasübergänge;
2.-3.09.1914 Erste Schlacht bei Barennes-Montsaucon, 4.-5.09.1914 Verfolgung westlich Verdun und durch die Argonnen;
6.-12.09.1914 Schlacht bei Baubecourt-Fleury;
17.-24.09.1914 Zweite Schlacht bei Barennes;
ab 27.09.1914 Unterkunft in Chevières;
20.04.1915 Stellung einer Schützenkompanie als Kampfgruppe zum Infanterie-Regiment 124;
30.06.1915 Sturm auf das Zentralwerk;
16.12.1915 Abtransport nach Flandern, ab 17.12. Unterkunft in der Gegend Vive St.Eloi;
10.01.1916 Einsatz in vorderster Linie;
11.02.1915 Aufstellung eines Kavallerie-Maschinengewehrzugs;
2.06.1915 Sturm auf die Doppelhöhe 60;
8.07.1915 Abtransport des Regimentstabes und des Maschinengewehrzuges nach Gent;
18.- 26.11.1915 Schlacht an der Somme;
27.11.1915-15.03.1916 Stellungskämpfe an der Somme;
1.-31.08.1916 Schlacht an der Somme;
5.09.-13.11.1916 Stellungskämpfe im Wytschaete-Bogen;
13.-26.11.1916 Schlacht an der Somme;
27.11.1916-15.03.1917 Stellungskämpfe an der Somme;
16.03.- 9.04.1917 Kämpfe vor der Siegfriedstellung;
9.04.-20.05.1917 Frühjahrsschlacht bei Arras;

Im Jahre 1916/1918 war das Regiment, aufgeteilt in seine einzelnen (zum Teil Schützen- ) Eskadronen nicht mehr als Ganzes zusammen eingesetzt. So befanden sich hier (auszugsweise):
3.08.1916-16.02.1917 die 3. Eskadron im Grenzschutz in Holland, die 4. Eskadron 3.08.1916-11.01.1917 ebenso, der Stab und die 2. und die 5. Eskadron an der Somme (siehe oben!).
Vom 25.09.1917 bis Anfang Januar 1918 war die 2. Eskadron in Italien (Isonzo) eingesetzt!
1918; ganzes Regiment 21.03. zum Teil bis 6.04.1918 Große Schlacht um Frankreich;
Stab 15.07.-17.07.1918 Schlacht in der Champagne;
2. Eskadron 18.07.-25.07.1918 Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims;
5.11.-11.11.1918 Rückzugskämpfe von der Antwerpen-Maas-Stellung;
3. Eskadron 24.-26.04.1918 – Schlacht bei Villers-Bretonneux;
8.-20.08.1918 Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise;
8./9.08. Tankschlacht zwischen Ancre und Avre (hier auch 5. Eskadron);
4. Eskadron 9.-13.06.1918 Schlacht bei Noyon; 5. Eskadron 26.10.-11.11.1918 Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas

11.11.1918: Waffenstillstand, danach Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat
Zwischen dem 24.12.1918 und dem 1.01.1919 treffen die einzelnen Eskadronen in Ulm ein. Am 30.09.1919 ist die Auflösung des Regiments formell beendet.

Epaulett mit dem Abzeichen für Telegraphisten (am Knopf)

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