Mit Aufstellungsverfügungen (Ende Mai bis Ende Juni 1943) des Oberkommando des Heeres  (OKH) und der Heeresgruppe Süd
           wurde ab Anfang Juni 1943 (als Aufstellungstag gilt der 1. Juni 1943) das Kavallerie-Regiment Süd aufgestellt. 
           Aufstellungsraum war ein volksdeutsches Siedlungsgebiet in der Südukraine in der Umgebung von Saporoshje am Dnjepr. 
           Der Regiments-Stab des neu aufzustellenden Kavallerie-Regiments setzte sich zum größten Teil aus Mannschaftsabgaben
           der "Stamm-Schwadron / Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 18" aus Cannstatt zusammen. 
           Dieser bezog Quartier in einer ehemaligen Schule in der Ortschaft Neuendorf. 
           Stabswachtmeister Häbich (Erich) aus Stuttgart, ein alter 18er wurde Hauptwachtmeister (Spieß) des Stabs (Feldpost Nr. 57 890).
           Regiments-Chef wurde Major Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Ludwig Ferdinand, genannt „Louis“ (siehe A.A. 35 bzw.
           2.Schwadron KR 18), sein Adjutant war Rittmeister Helmut Bacherer, ältester der Bacherer Brüder aus Pforzheim.
           Dessen Vater Rudolf Bacherer war ein alter 18er. 
           Ordonanzoffizier war Leutnant d.R. von Thurn und Taxis, Willy, dieser kam von KR 11 (Stockerau) 
           Kommandeur der I.Abteilung wurde Rittmeister Grützner, auch ein alter 18er.  
           Die bisherige Reiter-Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 101 (1./A.A. 101) der (württ.) 101. Jäger-Division bildete
           nun die 4. (schwere) Schwadron KR Süd. Ursprünglich stammten die Reiter jedoch vom ehemaligen KR 11 aus Stockerau,
           also großteils Österreicher. 
            
           Somit kann man sehr wohl sagen, dass der Regiments-Stab mit Nachrichtenzug, wie auch die 4. Schwadron
           württembergische "Wurzeln" hat! 
            
            
           
            Juni 1943 - vor der Schule in Neuendorf im Aufstellungsraum Saporoshje in einem volksdeutschen
           Siedlungsgebiet  am Dnjepr fernab der Donez-Front. 
           Links im Bild: Abteilungs-Adjutant Oberleutnant Bacherer, rechts daneben der Ordonanzoffizier Leutnant von Thurn und Taxis  
            
           Schon Mitte August war es mit der friedlichen Aufstellungszeit vorbei. Das notdürftig aufgestellte KR Süd wurde dem AOK 6
           unterstellt, hier dem XXIX. AK zum Küstenschutz am Asowschen Meer in einer Breite von 75 km westlich der Minus-Mündung eingesetzt. 
           Laut Verfügung vom 30. Juni 1943 erhielt das Regiment als Neuaufstellung eine 5. Schwadron sowie eine Leichte Geschütz-Batterie. 
           Die Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 8 in Oels war ab nun zuständig für den Ersatz! 
           Das Regiment hatte in dieser Zeit harte Kämpfe durchzustehen und verlor in der Zeit Ende Juni bis Ende September 1943
           von seiner Gefechtsstärke von ca. 450 Mann etwa 250 Mann an Ausfällen. 
           Die erst Anfang August aufgestellte "Leichte Geschütz-Batterie" musste wegen zu starken Verlusten aufgelöst werden. 
           Im Oktober lag das Regiment herausgezogen in Ruhestellung und diese Zeit sollte für die Aufstellung genutzt werden.
           Ende Oktober wieder der Heeresgruppe Süd unmittelbar unterstellt wurde es in langen Märschen bis über den Dnjepr hinweg
           nach Cherson  (26. Oktober) verlegt. Von hier Abtransport mit der Bahn in den vorgesehenen Unterbringungsraum bei Fastow.
           Durch die Entwicklung im Raum Kiew vereitelte alle Pläne. Der Bahntransport wurde angehalten und das Regiment unmittelbar
           in den Kampf geworfen. Die Sowjets waren über Fastow bis Shitomir vorgestoßen und hatten die Stadt eingenommen. 
           Am 14. November gelang es den deutschen Truppen, den sowjetischen Vorstoß westlich der Stadt aufzufangen.
           Das Regiment wurde der Armeeabteilung Mattenklott (XIII. AK) unterstellt.  An der Wiedereinnahme von Shitomir am
           16. November 1943 hatte das Kavallerie-Regiment Süd einen nicht unwesendlichen Anteil. 
           Der 22. November 1943 wurde zu einem Schicksalstag des Regiments. Beim Einweisen eines Angriffs auf den wichtigen
           sowjetischen Eckpfeiler Tschernjechoff, 30 km nördlich Shitomir wurde der Regiments-Kommandeur Oberstleutnant Prinz
           zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (er erhielt am Abend zuvor seine Ernennung zum Oberstleutnant),ebenso sein Adjutant Rittmeister
           Helmut Bacherer, der Kommandeur der I. Abteilung, Rittmeister Grützner tödlich verwundet. Die ebenfalls schwer
           verwundeten Schwadrons-Chef der 1. und 4. Schwadron verstarben am nächsten Tag im Lazarett.
           Dies war ein furchtbarer Schlag für das KR Süd!  
           Das Regiment zog sich in der Neujahrsnacht entlang der Straße Shitomir - Berditschew zurück. Hier, 20 km ostwärts im
           Raum Terschwonoje kam das Regiment wieder zum Einsatz, konnte sich jedoch vom Feind absetzen. 
           In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar traf der neue Regimentsführer, Major von Armin ein. Der bisherige (stellvertretende)
           Regimentsführer, Major Weitkunat übergab ihm die Führung des Regiments.  
           Führer der I. Abteilung: Rittmeister Brendecke, 
           Führer II. Abteilung Rittmeister Noack. 
           Rittmeister Noack wird am 5. Januar tödlich verwundet, seine von ihm geliebter Hund, eine Dogge, war stets bei ihm.
           "Ein Ritter ohne Furcht und Tadel" - so wird er beschrieben!
            
           Die schweren Kämpfe um Berditschew dauerten für das Regiment bis zum 20. Januar. Hier ergeht ein Armeebefehl: das Regiment
           ist sofort herauszulösen!
           In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar 1944 wird das Regiment aus der Front genommen und mit Bahntransport in den
           Trossraum Tarlowka verlegt. Am 21. Januar übernimmt Major von Rojahn das Regiment als neuer Regimentsführer. 
           Das Regiment verlegt nach Radowzy und wir von hier vom 1. bis 5. Februar in fünf Transporten verladen. Die Transporte gingen
           in den Raum westlich von Lemberg. Am 15. Februar wird das Regiment in Mostiska verladen, es geht in die Pripjet-Sümpfe. 
           Auch treffen am 20. Februar beim Regiment 3 Marsch-Schwadronen aus Lüneburg (KEA 100) ein - das Regiment wächst.   
           Dann am 29. Mai 1944 wird das "Kavallerie-Regiment Süd" in Reiter-Regiment 41 umbenannt. 
           Das "Reiter-Regiment Süd" hatte zu diesem Zeitpunkt folgende Stärke: Regimentsstab, 2 Abteilungen mit je 5 Schwadronen, eine
           dem Regiment direkt unterstellte Artillerie-Abteilung (Süd) mit drei 10,5cm Batterien sowie einer 16. (Gebirgs-Fla) Schwadron. 
            
            
           Das  Reiter-Regiment 41 ab dem 29. Mai 1944  nun in Unterstellung der  4. Kavallerie-Brigade.
           
           Die bisherige 4. (schwere) Schwadron KR Süd wird ab Februar 1944 nun in die neue  5. (Granatwerfer) Schwadron umgewandelt,
           die bisherige 5. Schwadron wird gleichzeitig zur  9. Schwadron KR Süd, ab Juni zur 9. Schwadron Reiter-Regiment 41.
           Im Februar wird im Zuge der Umstrukturierung eine neue 4. MG-Schwadron KR Süd aufgestellt, diese wird dann die 4./RR 41. 
            Die 5. (Granatwerfer) Schwadron Reiter-Regiment 41 (Feldpost-Nr. 59 244 E).
           Schwadrons-Chef Rittmeister Bierling (bis Juli 1944), kurzzeitig Schwadrons-Führer Leutnant Schade; danach bis
           zu seiner Verwundung am 23.10.1944 Rittmeister Förster; ab 31.12.1944 (Ostpreußen) Rittmeister Geyer.  
            
           Einzelheiten über den Verlauf der Kämpfe bis Kriegsende finden sich in dem Buch  KAVALLERIE-REGIMENT SÜD - REITER-REGIMENT 41 von
           Hans-Ulrich Berlin. 
           Zu vermerken ist, dass es den Angehörigen der 4. Kavallerie-Brigade / Division, also auch den Soldaten des
           "Reiter-Regiments 41" erlaubt war, auf ihren Mützen als besondere Auszeichnung den "Totenkopf" der ehemaligen
           Braunschweiger Husaren zu tragen!
           Angehörige der 5. Schwadron, welche aus der Ersatz-Abteilung bzw. aus dem Kavallerie-Regiment 18 stammten, trugen
           oftmals und das bis Kriegsende eine 18 auf  ihren Achselklappen - als Zeichen ihres Stamm-Regiments.  
            
            
           
            Achselklappen eines Unteroffiziers der 5./RR 41
           
            
           
           "Braunschweiger Totenkopf" eines Angehörigen des RR 41 - dieser bei der Internierung
           auf das Band des Eisernen Kteuzes 2. Klasse montiert. Wegen Verwechselung mit Angehörigen der Waffen-SS durfte das
           Abzeichen nicht mehr auf den Mützen getragen werden.
            
               |