Kriegszeit
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  Radfahr-Ersatz-Schwadron 215   -   Radfahr-Schwadron 215   -   Divisions-Füsilier-Bataillon 215
Die Division wurde 1939 im Raum von Heilbronn aus der Dienststelle des "Landwehrkommandeurs Heilbronn" (**) und der nachgeordneten Ausbildungsleiter Heilbronn, Ludwigsburg und Pforzheim aufgestellt.
Aus den bisherigen "Dienststellen" wurden Regimenter, Bataillone und Abteilungen. Im Sommer 1939 war die Division einsatzbereit, es schlossen sich Verladungsübungen und Einsatz an der Westgrenze an.

Die Division bestand aus den Infanterie-Regiment 380* (Ausbildungsleiter Heilbronn); Inf.-Rgt. 390* (Ausbildungsleiter Ludwigsburg) ; Inf.-Rgt. 435* (Ausbildungsleiter Pforzheim); Artillerie-Regiment 215; alle Divisionstruppen (Ausnahme Pionier-Bataillon 204) mit der Nummer 215.

* ab 15. Oktober 1942 in "Grenadier-Regiment" umbenannt!

** Die 1936 neugeschaffenen Dienststelle "Landwehrkommandeurs Heilbronn" hatte die Aufgabe, aus nicht wehrpflichtigen Reservisten-Jahrgängen - älter als JG 1915 eine Landwehr-Division aufzustellen. Die Ausbildung begann ab Oktober 1936.
Am 1. Juli 1937 wurde im neuen Übungslager Weinsberg (bei Heilbronn) ein erstes Bataillon aufgestellt.
Erster Kommandeur war General Most, nach dessen Tod übernahm ab 1. Februar 1939 General Knieß die Einheit.

Mit Datum 19. April 1940 wird der Division die bisherige RADFAHR-ERSATZ-SCHWADRON 215 (Strakonitz, Protektorat Böhmen und Mähren) der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 18, nun als RADFAHR-SCHWADRON 215 (verstärkt mit Infanteriegeschütz-Zug und Pak-Zug) zugeteilt. Schwadrons-Chef Hauptmann Fellner; danach Oberleutnant Dürr (ab August 1941 Chef Radfahr-Schwadron 101), später Major d.R. Wagner; Zugführer Oberleutnant Dürr, Leutnant Diffené; Wachtmeister OA Muscate; Wachtmeister OA Braun, Otto; Wachtmeister OA Keller. Im Dezember 1942 übernimmt Oberleutnant Dirk Dyckerhoff bis Ende Januar 1943 die Radfahr-Schwadron. Für seine, wenn auch kurze Führung der Schwadron erhält Oberleutnant Dirk Dyckerhoff durch den Kommandeur der 215. ID, Generalleutnant Frankewitz das Eiserne Kreuz 1. Klasse am 4. Februar 1943 verliehen.
Seit Februar 1943 gilt die Radf.-Schw. 215 als aufgelöst.
Im Oktober 1943 wird neu das DIVISIONS-FÜSILIER-BATAILLON 215 unter Führung von Hauptmann Speer durch Abgaben aller Einheiten der Division in einem Waldlager westlich Mga neu aufgestellt.

Einsatz der Division: Ende Januar 1940 Armeereserve und bis 10. Juni 1940 Einsatz an der Westgrenze. Ab 19. Juni 1940 Durchbruch durch die Maginotlinie. Die Radfahr-Schwadron wird der Vorausabteilung unterstellt und geht aus dem Raum südlich Diesteldorf gegen Pfaffenhofen vor, das am 20. Juni erreicht ist. Am 24. Juni tritt der Waffenstillstand ein. Die Division verbleibt bis Oktober 1941 als Besatzungstruppe in Frankreich. Danach Verlegung vom Truppenübungsplatz Le Valdahon, Nähe der Schweizer Grenze nach Russland an den Wolchow.
Winterschlacht am Wolchow 1941/42; Sommer 1942 Kämpfe westlich von Leningrad; Sommer 1943 Einsatz südlich des Lagodasees; Mitte Januar 1944 Grosskampf um Puschkin; Ab 24. Januar 1944 Rückzug nach Pleskau, hier südlich davon Abwehrschlacht in der "Pantherstellung"; Ab Mai 1944 Auffrischung und Abwehrschlacht bei Ostroff;

Ehrenurkunde an den Obergefreiten Karl Staiger vom 15. juni 1944,
Unterschrift des Divisionskommandeurs 215. Inf.-Div., Generalleutnant von Frankewitz

Juli 1944 Kämpfe südlich Dünaburg (Lettland); August 1944 Angriffe und Abwehrkämpfe zwischen Birsen und Bauske, Schlacht bei Bauske September 1944; Abwehr- und Rückzugskämpfe im Raum von Riga; Abwehrschlacht im Kurland-Brückenkopf (Teilnahme 1. bis 4. Kurlandschlacht); Mitte Februar 1945 wird die Division über Libau in die Danziger Bucht verlegt. Kämpfe um Gotenhafen; Ende März 1945 gilt die Division als aufgelöst!
Anfang April werden 67 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Divisionsstabs von Hela nach Swinemünde verlegt. Generalleutnant Frankewitz stellt ab 8. April 1945 mit diesen Stab die Division "Theodor Körner" auf. Die Division "Theodor Körner" unterstand der 12. Armee des Generals Wenck.

Literatur-Hinweis:
Erinnerungsbuch der 215. ID - "VON DEN KÄMPFEN DER 215. WÜRTTEMBERGISCH-BADISCHEN INFANTERIE-DIVISION";
"WEG UND SCHICKSAL DER 215. WÜRTTEMBERGISCH-BADISCHERN INFANTERIE-DIVISION 1936 - 1945", Podzun-Pallas-Verlag (ISBN 3-7909-0135-0)

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